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6 Fragen zum Thema Cloud
Unser Experten-Gespräch mit Ertan Tekbasaran

Das Thema Cloud und die damit verbundenen Services sind unumgängliche Themen im ERP-Umfeld – mittlerweile auch für den gesamten Mittelstand im Raum DACH. Darum waren wir im Experten-Gespräch mit Ertan Tekbasaran, Azure Cloud Engineer bei der Aptean DACH, um die häufigsten Fragen eingehend zu beleuchten.

Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen einer On-Premise- und einer Cloud-Lösung?

Die public Cloud unterscheidet sich von klassischen On-Premise bzw. Private Cloud Modellen dadurch, dass Ressourcen, z.B. Software, Plattformen oder Infrastruktur statt am eigenen Standort in dedizierten, von einem Anbieter verwalteten Rechenzentren „as a Service“ per Abonnement angeboten werden.

So erhalten Kunden mit Software as a Service (SaaS) von Ihrem Cloudanbieter nur die Softwarenutzung – um den kompletten Rest, wie Hardware, Betriebssystem, Updates oder Backups, kümmert sich der Cloud-Anbieter. Eine besondere Stärke hierbei ist, dass Änderungen im Ressourcenbedarf, wie z.B. mehr Speicherplatz oder auch mehr Software-User, schnell und bequem erfüllt werden können.

Welche Softwarelösungen eigenen sich besonders für den Cloud-Betrieb?

Prinzipiell können alle Softwarelösungen in die Cloud gebracht werden. Dabei macht das Auslagern für komplexe Unternehmenssoftware oft am meisten Sinn, denn die Cloud unterstützt eben alle dynamischen Veränderungsprozesse des Unternehmens. Denken wir hier z.B. an Zu- und Abverkäufe von Unternehmensteilen, die dynamische Zunahme oder Reduktion von Userzahlen oder das stetige Anwachsen des vorhandenen Datenvolumens. Im Cloud-Betrieb kann die gesamte Infrastruktur sowie das Betreuungslevel stufenlos an die aktuellen Unternehmensanforderungen angepasst werden.

Meiner Meinung nach, gehört ERP daher immer in die Cloud – insbesondere auch deshalb, weil das Sicherheitsbedürfnis für die relevanten Unternehmens-Daten im ERP nur in der Cloud qualifiziert erfüllt werden kann.

Können Unternehmen ihr in der Cloud betriebenes ERP auch weiterhin selbst konfigurieren und administrieren?

Natürlich kann auch in der Cloud alles innerhalb der Software weiterhin selbst konfiguriert werden. Alltägliche Aufgaben, wie Pflegen von Benutzerberechtigungen, das Anpassen von Reports oder sonstige Customizing-Maßnahmen, können wie gewohnt erledigt werden.

Bestehen Einschränkungen bei Verbindungen zu lokal installierten Softwaresystemen, wenn das ERP in der Cloud betrieben wird?

Schnittstellen zwischen Cloudsoftware und lokalen Softwaresystemen wird es immer geben. Klassische Beispiele für derartige Anwendungen sind Anbindungen an Industriewaagen oder Verschachtelungs- und Zuschnittsoptimierungs-Software, diese können auch in einem ERP in der Cloud voll unterstützt werden.

Ein weiteres häufiges Szenario wäre eine vollständige Maschinendaten-Integration. Auch in diesem Bereich gibt es keinerlei Einschränkungen beim Datenaustausch.

Wie werden meine Daten in der Cloud geschützt?

Erstmal sind die Rechenzentren gegen etliche schädliche Einflüsse von außen, wie z.B. Naturkatastrophen, Brände, Einbrüche oder Stromausfall, in einem Maße geschützt, wie es am eigenen Firmenstandort nur schwer realisierbar wäre. Selbst bei einem Totalausfall ließe sich das System in kurzer Zeit an einem anderen Standort in Deutschland oder der EU wiederherstellen und weiterbetreiben.

Was die Daten betrifft, muss man zwischen innerer und äußerer Sicherheit unterscheiden. Die innere Sicherheit gewährleisten wir bei der Aptean DACH durch die vertragliche Beschränkung der Nutzung von EU-Rechenzentren. Diese unterliegen den strengen Auflagen der DSGVO und sind so gesetzlich gegen Fremdzugriff innerhalb des Rechenzentrums geschützt. Auch ein Umzug von Kundendaten in das EU-Ausland ist vertraglich untersagt.

Für die äußere Sicherheit sorgen ein effektives Risikomanagement und modernste technische Maßnahmen dafür, dass die Datenkommunikation zwischen Anwender und Cloud maximal abgesichert ist. Dazu gehören u. A. Zweifaktor-Authentifizierung, sowie Schutz vor Identitätsdiebstahl und Missbrauch von Accounts.

Was ist Deine Empfehlung für mittelständische Unternehmen, die sich gerade mit der Neuanschaffung eines ERP Systems beschäftigen?

Die technische Komplexität für den zeitgemäßen Betrieb von ERP Systemen in Verbindung mit der ständig wachsenden Bedrohungslage im Bereich IT-Security stellen bereits heute Unternehmen vor große Herausforderungen. Insbesondere das rasante Wachstum von Cyber-Kriminalität in den letzten Jahren lässt erwarten, dass ERP-Betrieb in Eigenregie nur unter hohen Kosten- und Zeit-Belastungen fachgerecht möglich ist. Daher geht meine Empfehlung ganz klar zum ERP in der Cloud.

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