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So ‚lean‘ wie möglich:
Erfolgsfaktor Produktkonfiguration
als zentrales Werkzeug eines modernen Variantenmanagements

Im Maschinen- und Anlagenbau ist der Wettbewerbsdruck in den letzten Jahren stark gestiegen. Individualität heißt das Zauberwort. Nur wer rasch auf Kundenwünsche reagieren kann, wird sich langfristig am Markt behaupten. Für den Mittelständler bedeutet das, sich den Marktgegebenheiten flexibel anzupassen und in kürzester Zeit genügend Variationsbreite aufzubauen. Moderne ERP-Plattformen müssen dies berücksichtigen und Anwendern ein Werkzeug an die Hand geben, mit dem sich die wachsende Variantenvielfalt über den gesamten Produktlebenszyklus beherrschen lässt – und das möglichst ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand.

Der Anteil an Klein- und Kleinstserien in der Fertigung hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Mit Zunahme der Varianten in den Unternehmen stieg oft auch die Zahl der Teilestämme rasch an. Im Extremfall legte man für jede technisch denkbare Variante eine komplette Beschreibung mit Teilestammsatz und dazugehöriger Stückliste an. Andere Hersteller warteten einfach ab, bis eine Variante bestellt wurde und hatten damit meist auch schon verloren: Die technische Klärung in Konstruktion und Arbeitsvorbereitung dauerte einfach zu lange; exakte Liefertermine ließen sich kaum voraussagen.

In dem Maße in dem Produktvarianten immer komplexer werden, nimmt auch die Relevanz des Variantenmanagements weiter zu. Der Begriff bezeichnet ursprünglich die Varianz von Stücklisten innerhalb von Produktgruppen mit hoher Ähnlichkeit.

Allgemein bezieht sich das Variantenmanagement aber v.a. auf Lösungen der Variantenproblematik, die im Kontext von ERP-Plattformen verwendet werden. Maßgeblich wird damit die interne Fertigung eines Produktes (Umgang mit Stücklisten, Arbeitsplänen, Verwaltung von Merkmalen) verwaltet und koordiniert.

Die Produktkonfiguration hingegen konzentriert sich auf die funktionalen Wünsche, die aus Kundensicht an den Hersteller herangetragen werden. Über einen webbasierten Produktkonfigurator etwa kann der Kunde selbst Spezifikationen am Produkt vornehmen. Im Gegensatz zum Variantenmanagement beschränkt sich die Produktkonfiguration also nicht nur auf interne Zwecke, sondern ist vielmehr ein modernes Kommunikationsmittel im Rahmen der automatisierten Angebots- und Auftragserstellung. Sie stärkt die direkte Interaktion mit dem Kunden und kann als vorgelagerte Applikation bspw. für Kundenportale oder Webshops verfügbar gemacht werden. Produktkonfiguration und Variantenmanagement werden somit zwar unterschiedlich eingesetzt, gehören aber in einem durchgängigen, digitalen Prozess vom Angebot bis zur Fertigung unbedingt zusammen.

Wettbewerbsfähig durch Produktkonfiguration

Wer mit dem Wettbewerb Schritt halten will, muss heute maßgeschneiderte Lösungen möglichst schnell, kostengünstig und in gewünschter Qualität am Markt anbieten können. Im Rahmen der Produkt-Konfiguration sollten die Kunden deshalb gleich von vorneherein in die Prozesse mit eingebunden werden.

Laut einer aktuellen GEXSO-Studie (Global Excellence in Supply Chain Operations) sehen auch 80 Prozent der befragten Industrieunternehmen die Produktkonfiguration als einen zunehmenden Erfolgsfaktor für ihr Geschäft an. Doch in der Realität wird häufig noch kein systematisches Variantenmanagement betrieben.

Nicht selten fehle es an einer verlässlichen Datenbasis, wie Boris Walter, Geschäftsführer bei der Arge Betriebsinformatik (ABi), zu berichten weiß. Der Filderstädter Lösungsanbieter ABi bietet mit CAP-Suite eine leistungsstarke Standardsoftware zur Konfiguration von kundenspezifischen Produktvarianten. Als Partner von oxaion ist die flexibel integrierbare CAP-Suite auch integraler Bestandteil der ERP-Plattform oxaion. Die Lösung lässt sich entweder als Oberfläche mit direkter Integration in die oxaion-Variantenlogik verwenden, kann darüber hinaus aber auch zur direkten Generierung von Auftragsstücklisten über die E-Logik-Bausteine der CAP-Suite eingesetzt werden.



„In vielen Unternehmen ist das Produktwissen nicht hinreichend dokumentiert oder lediglich dezentral auf einzelne Fachbereiche verteilt“, so Boris Walter weiter. Bei zunehmender Variantenvielfalt würden interne Komplexitätskosten dann schnell den marktseitigen Nutzen übersteigen. Angebots- und auftragsbezogene Prozesse greifen dann nicht wirklich ineinander. Das Resultat sind Medienbrüche und Redundanzen. Bereits existierende Artikel werden durch die manuelle Stammdatenanlage nicht mehr wiedergefunden. Für jede Variante werden zudem eigene Stammdaten (Verkaufspreis, Angebotstexte, Stücklisten etc.) benötigt, das ERP-System wird also förmlich „zugemüllt“.

Insgesamt führt das zu Fehlern bei der Angebots- und Preiskalkulation, es kommt zu häufigen Rückfragen und unnötiger manueller Mehrarbeit. Der Vertrieb ist weniger handlungsfähig und die Konstruktion und AV überlastet mit täglich wiederkehrenden Routineaufgaben. Angebote können dann nicht schnell genug bearbeitet und Produkte nicht zum gewünschten Zeitpunkt ausgeliefert werden. Langfristig stehen den steigenden Kosten durch zu hohe interne Aufwände also sinkende Umsätze aufgrund des Verlusts von Aufträgen und Kunden entgegen.

Digitale Grundlagen schaffen

„Ohne zentrale Datenbasis und entsprechende digitale Werkzeuge ist kein systematisches und langfristig strategisches Variantenmanagement möglich“, bringt es Boris Walter auf den Punkt. Neben dem Überblick über die Varianten, gehe es auch darum, Produktwissen zu dokumentieren und für entsprechende Bereiche wie etwa Vertrieb, Konstruktion oder AV transparent bereitzustellen. Ein tief in die ERP-Geschäftsprozesse integrierter Produktkonfigurator stellt sicher, dass nur gültige Varianten angeboten werden und ermittelt für jede Produktvariante verlässlich den Preis. „Die Wirtschaftlichkeit eines fertigenden Unternehmens bemisst sich heute ganz stark daran, wie schlank, automatisiert und durchgängig der Prozess vom ersten Angebot über den Auftrag bis zur Fertigung des Produkts ist.“

Angebots- und Auftragsprozesse effektiv verkürzen

Mit CAP-Suite erhalten ERP-Anwender eine flexible, zukunftsfähige Lösung zur grafischen Konfiguration mit mehrstufiger Integration in die oxaion ERP-Plattform. Der Produktkonfigurator legt automatisch Stamm- und Bewegungsdaten an und dient Mitarbeitern, Partnern und Kunden als vollständige und fehlerfreie Datenbasis. Angebotspreise werden durch Zuschlagskalkulation auf Basis automatisch generierter-Stücklisten und Arbeitspläne zuverlässig ermittelt. Die komfortable Generierung von Stücklisten, Arbeitsplänen sowie komplexer Vertriebstexte ist ebenso möglich, wie das automatische Erzeugen von Zeichnungen, 3D-Modellen und CNC-Daten.

Produktwissen transparent verfügbar machen

Der intuitive Aufbau der CAP-Suite ermöglicht die einfache Konfiguration von hochvarianten Produkten (bspw. Behälterbau, Rohrleitungsbau, Anlagen- und Maschinenbau) oder auch Dienstleistungen (bspw. spezielle Urlaubstarife, Versicherungstarife usw.). Vorgelagerte Systeme wie etwa CAD, PPS, PDM/PLM lassen sich zudem nahtlos in die Prozesse integrieren.

„Erfassungsmasken und Regelwerke können durch die Fachbereiche in Eigenregie erstellt und flexibel angepasst werden“, so Boris Walter weiter. „Durch die Webfähigkeit erhalten unsere Anwender außerdem die Möglichkeit, den Produktkonfigurator vorgelagert ihren Kunden und Partnern zugänglich zu machen, etwa über die Kundenportal-Lösung unseres Partners oxaion.“

Aptean-Partner ABi

Die Arge Betriebsinformatik GmbH & Co. KG, kurz ABi, wurde 1988 in Filderstadt (bei Stuttgart) gegründet. Schon damals war effizientes Variantenmanagement eine der Kernkompetenzen des Unternehmens. Aktuell setzen über 700 Unternehmen erfolgreich die CAP-Suite ein.

Der leistungsstarke Produktkonfigurator integriert sich nahtlos in WaWi-, ERP- oder PPS-Systeme. Variantenreiche Produkte werden von der Lösung so abgebildet, dass die Auftragsbearbeitung von Varianten ebenso schnell und rationell verläuft wie die der Standardprodukte.

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