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Das klassische Individualentwicklungsprojekt im Unternehmensumfeld wird zunehmend von der agilen und leichtgewichtigen Umsetzung individueller Lösungen mittels Low-Code Technologie verdrängt. Zu Recht, denn Individualentwicklungen sind bekanntermaßen teuer, langwierig und starr. Nicht selten nimmt die Umsetzung so viel Zeit in Anspruch, dass sich die Anforderungen an die Lösungen schon währenddessen immer wieder ändern und das Projekt dadurch noch komplexer und aufwändiger wird.

Es ist also nachvollziehbar, weshalb der Trend, Enterprise-Applikationen auf Basis von Low-Code und No-Code-Plattformen zu realisieren, ungebrochen ist. Das Analystenhaus Gartner sagt für 2024 voraus, dass Unternehmen mehr als 65% ihrer Software-Anwendungen mit Low-Code realisieren werden. Kein Wunder: Denn Low-Code ist flexibel, Schnittstellen-kompatibel und agil. Es verschafft Unternehmen je nach eingesetzter Technologie einen Produktivitäts- und damit Kosten- und Zeitvorteil um Faktor 10 bis 20 im Vergleich zur Individualprogrammierung.

Nach den Prinzipien von Taiichi Ohno werden im Lean-Management sieben Arten der Verschwendung unterschieden. Beispiele hierfür gibt es in jeder Fertigung, sei es im Mittelstand oder bei den großen Konzernen. Eine vollständige Elimination der Verschwendungen – also der nichtwertschöpfenden Prozesse – ist leider nicht möglich. Allerdings können Korrelationen erkannt und die Ursachen von Prozessschwächen identifiziert werden. Eine genaue Analyse des Produktionsgeschehens liefert Prodaso. Die selbstlernende Produktionssoftware des gleichnamigen Bielefelder Unternehmens erkennt in Echtzeit Prozesszusammenhänge und bereichert ERP-Plattformen und MES-Systeme um Vorhersagen sowie Handlungsempfehlungen für den optimalen Produktionsablauf.

Smart-Factory-Projekte liegen bei Industrieunternehmen im Trend, das zeigt aktuell eine Studie des IDC und InterSystems. Untersucht wurde der digitale Reifegrad von Unternehmen und inwieweit Praktiken der Smart Factory bereits Einzug in den Unternehmensalltag gehalten haben. Produktionsüberwachung und die vorausschauende Wartung stellen dabei das Mindestmaß an digitaler Reife dar, während besonders fortschrittliche Unternehmen immer mehr auf Künstliche Intelligenz (KI) setzen. Konkrete Anwendungsfälle finden sich meist in den Bereichen Produktionsmonitoring, Advanced Planning und Predictive Maintenance. 

Größere Unternehmen und Konzerne investieren hier bereits erheblich und der Aufwand scheint sich auszuzahlen: Laut Studie erhöhten die Vorreiter im Bereich KI ihre Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness – OEE) im Durchschnitt um zehn Prozent, während sich die Produktionskosten parallel um zehn Prozent verringerten. Davon beflügelt liebäugeln jetzt schon einige mit besonders datengetriebenen Anwendungsfällen, wie sie bisher nur selten implementiert wurden, etwa in den Bereichen Anomalie-Erkennung, autonome Transportfahrzeuge oder digitale Zwillinge.

Weiterbildungen und Schulungen spülen wertvolles Wissen in die Unternehmen. In Zeiten von Globalisierung und Fachkräftemangel werden sie somit zum wichtigen Wettbewerbsfaktor. Parallel nehmen Regularien stark zu: Nach „digitaler DIN 9001“ etwa muss Mitarbeiterwissen künftig auch digital nachgewiesen und dokumentiert werden. Die Ressource Wissen rückt damit immer stärker in den Fokus der Qualitätssicherung und ist längst auch ein Thema, bei dem Auditoren genauer hinschauen. Immer mehr Unternehmen vertrauen deshalb auf ein softwaregestütztes Schulungsmanagement, mit dem Mitarbeiterqualifikationen, Schulungsdokumente und Zertifikate flexibel und transparent verwaltet werden können. Aptean DACH bietet hierfür eine schlanke Applikation, die tief in die ERP-/MES-Lösung integriert ist.

Gerade KMU sind heute mehr denn je auf kompetente Mitarbeiter und deren Fachwissen angewiesen. Das äußert sich vor allem in spezialisierten und stark regulierten Branchen wie etwa der Medizintechnik, aber auch im Anlagen- und Maschinenbau oder der Automotive-Branche, wo Kompetenzen in neue Technologien und Verfahren immer stärker gefragt werden.

Kritisch wird es bei Tätigkeiten, die einerseits herstellungsrelevantes Wissen erfordern, andererseits aber stark vom Fachkräftemangel betroffen sind – wie etwa in der Instandhaltung oder im Service. Hier sind die Qualifikationen der eingesetzten Mitarbeiter nach wie vor qualitätsentscheidend, zumal diese ihr Wissen auch an Kollegen und neue Mitarbeiter weitergeben können. Letzteres wird auch in der Montage relevant: Know-how muss von „Wissenden“ schnell und didaktisch versiert an „Unwissende“ weitergegeben werden können.

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